Die EZB hat es schon wieder getan und die Zinsen ein weiteres Mal, nun auf 0,05%, gesenkt.
Zugegebenermaßen ist nun nicht mehr allzuviel Luft bis zum 0-Zins. Die Auswirkung auf festverzinsliche Wertpapiere in der Zukunft können Sie nochmal hier https://www.qui-bono.eu/blog/sichere-renten-fonds-ein-alp-traum/ nachlesen.
Wir verstehen die Argumentation einer neuerlichen Zinssenkung zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Vermeidung von Deflation, ehrlich gesagt, schon lange nicht mehr.
Zur Stimulation einer Wirtschaft macht es sicherlich Sinn die Zinsen zu senken, wenn diese hoch sind. Aber ehrlich gesagt ist es sicherlich kein Investitionshemmnis für einen Unternehmer oder privaten Haushalt, wenn er statt 2,0% Zinsen für ein Wirtschaftsgut 1,8% Zinsen bezahlen soll, oder eben noch weniger.
Deflation ist damit auch nicht zu lösen, denn dabei handelt es sich längerfristig eher um ein demographisches Problem, dass neben Japan in zunehmendem Masse auch Europa und die USA betreffen wird und durch immer billigeres Geld nicht gelöst werden kann.
Es drängt sich vielmehr der Gedanke auf, das dieses Mal einfach ein anderes Förmchen (die alten haben nicht funktioniert und in Kriegen gemündet) im Sandkasten der Volkswirte ausprobiert wird.
Eine zinsfreie Welt hätte dabei sicherlich ihren Reiz, wurde dieses Modell doch als Alternative zum Kapitalismus und Kommunismus bereits 1920 von Silvio Gesell entwickelt.
Vermutlich ist die allgemeine WM Euphorie ist in Deutschland schuld gewesen, das die Pressemeldung, dass Spanien rückwirkend, einmalig zum 01.0.12014 alle! Bankguthaben ( mit nur 0,03%) besteuert untergegangen ist.
Sofern Sie kein Konto in Spanien haben werden Sie jetzt vermutlich denken…. „das geht mich nichts an“ und 0,03% sind ja eigentlich auch kein wirklich hoher Steuersatz.
Wir halten dieses Vorgehen jedoch für beachtenswert, weil es nach Zypern einen weiteren Versuch darstellt die Reaktionen der Bürger zu testen und als Blaupause dienen kann. Einer der deutschen EZB Direktoren … „betonte im Jahr 2013 das keine Gefahr besteht, dass das Modell Zypern (mind. 20% auf Guthaben über 100.000 € – im März 2013 umgesetzt) auch in anderen Ländern angewandt werden könne“. Wie wir nun alle sehen kann es sehr wohl.
Neu: Die Besteuerung wurde rückwirkend durchgeführt!!! Vermeidungsstrategien wie in Zypern waren somit ausgeschlossen.
Dieses Vorgehen entspricht dem vom IWF im Oktober 2013 im Steuer Monitor (Seite 49) vorgeschlagenen Weg zur Beseitigung der Schuldenkrise, der eine 10% Vermögens- abgabe empfiehlt, die so umgesetzt werden sollte, dass Vermeidungsstrategien (wie in Zypern) nicht mehr greifen.
Daneben gibt es in der Ukraine und im Nahen Osten weiterhin reichlich Brennmaterial für Zündler aller Coleur.
Und wir haben auch noch eine weitere Neuerung für Sie:
Das Qui Bono Depot kann jetzt bei Immobilienfinanzierungen und Umschuldungen als Instrument der Tilgungsaussetzung verwendet werden.
Das QUI BONO Depot hat im Juli 0,04% und im August 1,41% zugelegt. Der Depotstand Ende August beträgt 94,89%. Den aktuellen Monatsbericht finden Sie hier